Den Hamburg Stealers ist im Hinblick auf die kommende Saison in der Baseball-Bundesliga gelungen, einen bundesweit umworbenen, deutschen U-23-Nationalspieler an Land zu ziehen. Der 21 Jahre alte Oliver Thieben wechselt von den Dohren Wild Farmers zu den Stealers und folgt damit Headcoach David Wohlgemuth.

Mit Oliver bekommen wir einen der talentiertesten deutschen Spieler. Trotz seines geringen Alters hat er schon jede Menge Erfahrungen im Baseball gesammelt und wird unser Team vor allem Offensive sehr verstärken. Es ist ein tolles Zeichen für die Stealers, dass sich Oliver sich für uns entschieden hat, obwohl er viele andere Angebote hatte“, sagt David Wohlgemuth über den Neuzugang.

Oliver Thieben begann, wie seine Brüder Kevin und Daniel, in Dohren im Landkreis Harburg mit dem Baseballsport und startete seine internationale Karriere in der deutschen U-16-Nationalmannschaft. Zwei Jahre lang lebte er im Baseball-Internat der Regensburg Legionäre und gehörte der U-18-Nationalmannschaft an, ehe er zum Bundesligateam der Hannover Regents wechselte, bei dem zu dieser Zeit David Wohlgemuth der Headcoach war. Zur Saison 2017 folgte er Wohlgemuth von Hannover zurück nach Dohren.
Zu seinem Wechsel zu den Hamburg Stealers sagt Oliver Thieben jetzt: „Einen großen Anteil daran hat definitiv meine Beziehung zum neuen Trainer David Wohlgemuth. In der 1. Bundesliga habe ich für noch keinen anderen Coach gespielt. David hat, wie ich finde, eine gute Philosophie, wie man ein gutes Team zu führen hat. Ich habe großes Vertrauen in ihn. Außerdem ist Hamburg schon immer meine Lieblingsstadt gewesen, und ich wollte schon immer gern hier wohnen. Generell denke ich, dass gerade viele positive Veränderungen bei den Stealers stattfinden, die auch auf längere Sicht eine gute Perspektive darstellen.“

Als große Ziele für seine Karriere nennt Oliver Thieben, dessen Lieblingsposition die des Third Baseman ist, den Gewinn der Deutsche Meisterschaft und die Berufung in der Herren-Nationalmannschaft.

In der vergangenen Spielzeit war Oliver Thieben mit einem Batting Average von .348 in der regulären Punktspielsaison der zweitbeste Offensivspieler der Dohren Wild Farmers, die sich unter den Top Four der Bundesliga Nord platzieren konnten. In der Zwischenrunde war er mit dem Batting Average von .234 drittbester Akteur seines Teams. Er verpasste in der Saison 2018 kein einziges Spiel.

Vor Oliver Thieben hatten die Stealers bereits die Pitcher Darren Lauer und Fabrizio Cagliani, Infielder Nicolas DiBenedetto sowie das vielseitig einsetzbare Talent Leo Cramer als Neuzugänge für die Saison 2019 geholt.

Interview:

Zur neuen Saison wechselt du zu den Stealers nach Hamburg. Warum hast du dich für Hamburg entschieden?

Oliver Thieben: „Ein großen Anteil daran hat definitiv meine Beziehung zum neuen Trainer David Wohlgemuth. Seitdem ich in der Ersten Bundesliga spiele, habe ich für noch keinen anderen Coach gespielt. David hat, wie ich finde, eine gute Philosophie, wie man ein gutes Team zu führen hat. Ich habe großes Vertrauen in ihn. Außerdem ist Hamburg schon immer meine Lieblingsstadt gewesen, und ich wollte schon immer gern hier wohnen. Generell denke ich, dass gerade viele positive Veränderungen bei den Stealers stattfinden, die auch auf längere Sicht eine gute Perspektive darstellen.“

Kannst du uns etwas zu deiner bisherigen Baseball-Laufbahn erzählen?

„Klar! Als kleiner Junge habe ich bei den Dohren Wild Farmers angefangen, Baseball zu spielen. Im Laufe der Jahre schaffte ich es, für die deutsche U-16-Nationalmannschaft nominiert zu werden und spielte mit Deutschland viele internationale Turniere, unter anderem die Weltmeisterschaft in Mexiko. Dann irgendwann kam ich ins Gespräch mit dem Sportinternat Regensburg und sah dort meine größte Chance, vielleicht später mal in den USA zu spielen. In Regensburg war ich dann zwei Jahre Teil eines sehr professionellen Internatsprogramms. In der Zeit waren wir eigentlich gefühlt alle drei Monate auf irgendwelchen Baseballreisen, sei es mit dem Internat oder mit der U-18-Nationalmannschaft. In diesen zwei Jahren haben wir so oft vor Scouts gespielt, dass ich mir sicher war, dass ich nicht signen würde. Ich wollte in der Bundesliga spielen und kam in Kontakt mit den Hannover Regents, wo zur damaligen Zeit auch David der Head Coach war. Ich wechselte dann also nach Hannover und spielte dort zwei Saisons. Zwischenzeitlich wurde ich auch zur U-23-Nationalmannschaft nominiert. Nach den zwei Jahren zog es mich wieder in die alte Heimat nach Dohren, wo ich meine letzten zwei Saison gespielt habe.“

Was könnt ihr in dieser Saison als Mannschaft erreichen?

„Ich denke, das ist aktuell noch sehr schwer zu sagen. Allerdings haben wir einen sehr guten Fahrplan für die Off-season und werden gut vorbereitet in die Saison starten. Wir haben viele talentierte Spieler, es wird nicht leicht sein, uns zu schlagen.“

Was sind da deine persönlichen Ziele für die anstehende Saison?

„Ein persönliches Ziel für nächstes Jahr ist, mich bestmöglich im Team zu etablieren – und zwar sowohl auf dem Feld und als auch neben dem Feld. Natürlich will ich auch die Leistungen erbringen, die sich der Trainer und der Club wünscht. Generell versuche ich, jedes Jahr ein bisschen besser werden als im Jahr zuvor.“

Was sind deine langfristigen Ziele in deiner Baseball-Karriere?

„Ich hab noch zwei große Ziele im Baseball. Das sind zum einen der Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Bundesliga und zum anderen Einsätze in der Herren-Nationalmannschaft.“

Wie wichtig ist dir Baseball?

„Baseball ist mir sehr wichtig. Mein ganzes Leben drehte sich bisher fast immer nur um Baseball. Der Sport hat mir nicht nur viel ermöglicht, sondern auch zu dem gemacht, wer und was ich heute bin.“

Wie oft trainierst du?

„Aktuell haben wir zweimal in der Woche Teamtraining, dazu gehe ich selbst noch zwei- bis dreimal pro Woche ins Gym, um mich fit zu halten.“

Was motiviert dich?

„Zum einen liebe ich es einfach, Baseball zu spielen. Für mich gibt es nichts Besseres, als Woche für Woche mit den Jungs besser zu werden. Außerdem habe ich ja wie, schon bereits gesagt, zwei längerfristige Ziele, die mich ebenfalls sehr motivieren.“

Wie unterstützt dich deine Familie?

„Meine Familie ist eine Baseball-Familie. Meine Eltern haben mich und meine Brüder viel unterstützt und uns, gerade was Baseball angeht, viel ermöglicht. Sei es, damals aufs Internat zugehen, oder jetzt wieder Umzugskartons zu schleppen, wenn ich nach Hamburg ziehe“

Wie nervös bist du vor einem Spiel?

„Generell bin ich eigentlich nicht sehr nervös vor Spielen. Früher, als ich jünger war, hatte ich sehr große Probleme damit, aber das hat sich zum Glück gebessert. Außerdem kommt es natürlich auch auf das Spiel und die Situation an. In wichtigen Spielen ist man natürlich immer ein wenig aufgeregt.“

Wer ist dein größtes Vorbild?

„Auf Baseball bezogen würde ich aktuell sagen: Alex Bregman, der Third Baseman der Houston Astros.“

Mit welchem Sportler würdest du gerne einmal trainieren?

Damit ist die Frage auch recht leicht zu beantworten: Alex Bregman.