Zwei überaus spannende Baseball-Krimis erlebten die Hamburg Stealers am Sonnabend in ihren beiden Bundesliga-Spielen bei den Cologne Cardinals. Am Ende eines langen Tages im Ballpark in Köln-Müngersdorf konnte das Team von Headcoach David Wohlgemuth über einen doppelten Erfolg jubeln. Nach dem 14:13 im ersten Spiel entschieden die Stealers auch das zweite Match mit 8:7 für sich. Dabei bewies das Hamburger Team in beiden Spielen viel Kampfgeist und Comeback-Qualitäten. Im ersten Match lagen die Stealers schon nach drei der insgesamt neun Innings (Spielabschnitte) mit 0:8 im Rückstand. In der Partie Nummer zwei konnten sie nach früher 2:0-Führung den 2:5-Rückstand nach sechs Innings noch in eine erneute Führung und den Sieg verwandeln.

Wir haben heute sicherlich nicht unsere bestmögliche Leistung gezeigt, aber am Ende zählt nur, dass wir beide Spiele gewonnen haben und wir damit unsere Play-off-Ambitionen untermauern konnten. Mein Team hat heute ganz viel Willen, Moral und mentale Stärke gezeigt. Das Ganze war auch ein Beleg dafür, dass es in der Truppe einfach stimmt“, sagte Headcoach David Wohlgemuth nach den insgesamt achteinhalb Stunden Baseball. Das zweite Spiel war erst gegen 20.30 Uhr beendet.

Ein besonderes Lob zollte der Cheftrainer seinem Firstbaseman und Catcher Philipp Steering. „Phil hat sich schon im ersten Spiel am Daumen verletzt, aber auf die Zähne gebissen und bis zum Ende weitergespielt. Das fand ich klasse von ihm und war für uns sehr wichtig“, sagte Wohlgemuth.

Im ersten Spiel zeigten sich die Stealers zunächst weder offensiv noch defensiv auf der Höhe. In der Feldverteidigung leisteten sie sich insgesamt fünf Errors, die entscheidend zum 0:8-Rückstand nach drei Innings beitrugen. So wurden Starting Pitcher Fabrizio Cagliani nur vier der acht Runs als earned angelastet. Headcoach David Wohlgemuth beendete dennoch danach Caglianis Arbeitstag und schickte Simon Bäumer, Nick DiBenedetto und Benjamin Nikolmann für jeweils ein Inning sowie schließlich Oliver Thieben für die letzten drei Innings auf den Wurfhügel. Thieben ergatterte schließlich auch den Win für dieses Spiel.

Entscheidend für die kaum mehr für möglich gehaltene Wende in diesem Match war das fünfte Inning, in dem die Stealers herausragende zehn Runs scoren konnten. Insgesamt zeichneten sich in der Offensive der Hanseaten Nick DiBenedetto und Phillip Steering mit je drei Hits sowie Brandon Gutzler mit einem Homerun aus.

Ins zweite Match starteten die Stealers besser als der Gegner und gingen bereits im ersten Inning mit 2:0 in Führung. Diese hielt allerdings nicht lange. Im Gegenteil: Die Kölner drehten diesmal ihrerseits das Spiel und lagen nach sechs Spielabschnitten 5:2 in Front. Allerdings hatten die Stealers den Kölner Starting Pitcher Shane Priest so intensiv beschäftigt, dass er nach sechs Innings und 116 Pitches den Wurfhügel räumte. Dies nutzen die Stealers dann, um in den drei folgenden Innings jeweils zu scoren und mit 8:5 wieder die Führung an sich zu reißen. Diese geriet allerdings in der unteren Hälfte des neunen und letzten Innings noch einmal akut in Gefahr, als die Cardinals auf 8:7 herankamen und bei zwei Aus zwei Runner auf Base hatten. Darren Lauer, der Starting Pitcher der Hamburg Stealers, aber beendete dann das Match mit einem Strikeout gegen Nicolas Eckhardt.

Dies war das achte Strikeout für Darren Lauer in diesem Match, der auf insgesamt 144 Pitches kam und sich im dritten Saisonspiel den dritten Win verdiente. „Darren ist ein absoluter Vollprofi“, lobte David Wohlgemuth den Top-Pitcher der Stealers für sein Durchhaltevermögen und seine Qualität.

In der Offensive zeichneten sich bei den Stealers im zweiten Spiel Junioren-Nationalspieler Simon Bäumer, Phillip Steering, Kapitän Brehan Murphy und Henry Guerra mit jeweils zwei Hits aus. Simon Bäumer sorgte mit seinen Hits zudem für die Runs von drei Teamkameraden. Damit war er in dieser Hinsicht der erfolgreichste Stealers-Akteur.

In der Tabelle der Bundesliga Nord weisen die Stealers nun 4:2 Siege auf und belegen damit vor den noch ausstehenden Spielen der Bundesliga Nord an diesem Sonntag den vierten Rang. Am Ostermontag treten die Hamburger um 12 und 15.30 Uhr zu ihren nächsten Heimspielen an. Gegner werden dann die bisher sieglosen Bremen Dockers sein.